Das Bejatreffen 2024 in Beja/Portugal übertraf mit mehr als 200 Teilnehmer*innen all unsere Erwartungen. Es war gespickt mit vielen kleinen und großen Überraschungen und voller Emotionen. Der nachfolgende Rückblick ist -besonders für die Daheimgebliebenen- etwas ausführlicher gehalten.
Bereits während der Woche trafen nach und nach die Teilnehmer*innen ein und schnell wurde Beja – ganz wie in früheren Zeiten – überschwemmt von deutschen „Teilzeit-Bejanern“. Überall sah man glückliche Gesichter und der eine oder andere verdrückte auch ein Freudentränchen. Der Campingplatz der Stadt im Alentejo war gut belegt und so manches Hotel ausgebucht.
Einige wenige hatten das Glück noch Karten für ein Konzert am Donnerstagabend zu Ehren des 60. Jahrestages der BA 11 zu bekommen. Unter der Leitung von OTL Rosado spielte die Banda de Música da Força Aérea Portuguesa. Alentejano Gesänge gab es von der Grupo Cantadores do Desassossego, als Solist trat der inzwischen in Portugal sehr bekannte Sänger Buba Espinho auf.
Am Freitag trafen die Ersten ab 08:00 Uhr beim Clube da Base ein. Aufgrund der Wetterlage wurde das Einchecken kurzfristig nach innen verlegt. Um 09:30 Uhr sollte es losgehen, aber eine Familie fehlte noch und Sie hätte um ein Haar den Bus verpasst. Nein wir verraten nicht, dass es sich dabei um den (kriminalistisch tätigen) ehemaligen Bejaner-Feuerwerker handelte. Aber es ging ja nochmal gut und endlich konnten wir in Richtung BA11 starten. Im Schritttempo fuhren wir an der Erdbeerranch vorbei. Draußen wartete bereits Chico und winkte uns zu. An der BA11 angekommen ging es durch die Wache in den ehemaligen Flugbetriebsbereich und wir hielten vor einer Halle. Ob das die ehemalige Truppenküche war? Wir sind unschlüssig!
Der Kommandeur der BA11, Oberst Joao Rosa begrüßt uns aufs Herzlichste. Wir durften alles anschauen und auch fotografieren. In der neuen Simulator-Halle, gegenüber unserer ehemaligen Halle 66, nahmen wir ein Gruppenfoto auf.
Diese Halle wurde für das Modell KC-390 Millennium gebaut., Die KC-390 Millenium ist ein taktisches Transportflugzeug des brasilianischen Herstellers Embraer.
Danach ging es weiter zur Halle 66, die inzwischen etwas modernisiert wurde. Aber wir erkannten unsere frühere Arbeitsstelle wieder. Heute ist in der Halle die KC-390 abgestellt, die wir aus nächster Nähe anschauen und fotografieren konnten.
Nachfolgend ging es auf das Vorfeld der BA11mit zwei geparkten Lockheed PC-3 CUP+. Der eine oder andere schaute auch mal in weitere Gebäude bzw. Hallen hinein. Anschließend folgte eine Rundfahrt über das Gelände der BA 11 mit einem Stopp bei den Bombeiros am Tower.
Major Silva, verantwortlich für Flugbetrieb/-kontrolle und Feuerwehr, begrüßte uns und führte alle zum Rand der Start- und Landebahn. Plötzlich, wie aus dem Nichts, donnerte eine Socata Epsilon TB-30 im Tiefflug über unsere Köpfe hinweg. Eine weitere folgte. Den Piloten schien das Vergnügen zu bereiten und sie wiederholten die Flugmanöver noch einige Male. Ein großartiger Event, der dem Anlass eine besondere Note verlieh!
Anschließend setzen wir die Rundfahrt fort. Es ging vorbei an den Hallen und durch unsere ehemaligen Arbeits- und Aufenthaltsbereiche. Dann fuhren die Busse zurück ins Bairro Alemão – mit kurzem Stopp an der Erdbeerranch, wo wir Chico leider nicht mehrantrafen.
Nachdem wir wieder unseren Abfahrtspunkt in Beja erreichten, war es an der Zeit unsere ehemalige Heimatstadt zu erkunden und die Teilnehmer schwärmten in Gruppen aus. Vom Café Rocha zu den völlig neu gestalteten Markthallen, bis zum Wahrzeichen der Stadt, dem Castelo de Beja.
Ein Teil des Organisationsteams wurde in dieser Zeit vom Bürgermeister der Stadt empfangen. Wir waren sehr überrascht, dass er uns die Glückwünsche zu unserem Beja-Treffen in deutscher Sprache und mit leicht schwäbischem Akzent zum Ausdruck brachte.
Am Samstag um 11:30 Uhr standen alle beim ehemaligen deutschen Haus vor verschlossener Tür. Der Caterer war noch nicht mit dem Aufbau fertig und man bat uns, den Hintereingang zu benutzen. Aus zehn Minuten wurde dann leider eine Stunde. Glücklicherweise hatte der Clube da Base geöffnet und so konnten wir die Zeit sehr gut überbrücken. Währenddessen kamen auch einige ehemalige Ortskräfte vorbei, um „Hallo“ zu sagen. Besonders habe ich mich über ein Wiedersehen mit unserem ehemaligen Kommandeursfahrer Grille gefreut.
Endlich öffneten sich die Türen des „deutschen Hauses“ und sehr freundliche Mitarbeiter des Caterers erwarteten uns. Auf einer langen Tafel hatten Sie leckere Häppchen und Presunto bereitgestellt. Dazu gab es diverse Weine und Sekt zum Probieren. Auch das gute Olivenöl stand zum Testen und Kauf bereit. Nachdem sich langsam das Buffet leerte, war die Zeit der offiziellen Begrüßung gekommen.
Bei fröhlicher und ausgelassener Stimmung stellte ich unser Organisationsteam vor und gab einige Hinweise zum Ablauf des Tages. Besonders freue ich mich, dass unsere Veranstaltung auch von der Luftwaffe wahrgenommen wurde. Auf unsere Einladung und der formellen Einladung des portugiesischen Generalstabes hatte der Inspekteur der Luftwaffe und der Chef des Stabes des Kommando Luftwaffe eine Abordnung von 4 Offizieren unter der Leitung von Oberst i.G. Stefan Kleinheyer entsandt. OTL Schmitz bereicherte unsere Veranstaltung mit einem Vortrag zum Ehrentag der Luftwaffe, der künftig jeden 24. September begangen und besonders die Zusammenarbeit zwischen aktiver Truppe, Reservisten und Veteranen fördern soll. Dabei betonte er, wie wichtig die Förderung der Kameradschaft mit Veranstaltungen wie unserem Beja-Treffen ist.
Darüber hinaus waren auch der deutsche Militärattaché, Herr Oberstleutnant i.G. Halberstedt, und sein Büroleiter, Herr Stabsfeldwebel Sebastian Kerntopf unserer Einladung gefolgt. Die beiden hatten eine ganz besondere Ehrung im Gepäck. João Espinho wurde für seine herausragenden Leistungen zum Erhalt und der Förderung der deutsch portugiesischen Freundschaft das Ehrenkreuz der Bundeswehr verliehen. Alle die davon wussten hatten nichts ausgeplaudert und so gelang es uns, João zu überraschen. Ausgezeichnet wurde unser guter Freund für sein Lebenswerk in der deutsch-portugiesischen Zusammenarbeit.
Nach diesem emotionalen Höhepunkt hatte inzwischen jeder der mehr als 200 Teilnehmer*innen einen Platz an einer der 20 Tafeln ergattert. Das Service Team des Caterers bediente uns den ganzen Nachmittag mit leckeren Speisen und Getränken. Es gab Caldo Verde, Bacalhau und Carne de porco à alentejana bis zum Abwinken. Anschließend natürlich noch der süße Höhepunkt mit verschiedenen Kuchen und Gebäck, sowie einer leckeren Überraschungstorte mit unserem Erinnerungslogo an dieses Treffen.
Doch noch war nicht etwa Schluss! „Gambas all you can eat” nach Antonio Art wurden serviert. Sie waren das „Salz in der Suppe“ und durften natürlich nicht fehlen. Aber der Medronho ….. wo war er nur geblieben?
Richtige Alentejo-Stimmung in den Saal brachte dann die „Grupo de Cantadores Nossa Senhora das Neves“.
Es herrschte reges Treiben an und zwischen den Tischen. Jeder wollte sich mit jedem austauschen. Wieder kullerten Tränen, wenn man sich nach Jahrzehnten das erste Mal wiedertraf. Es war, und an dieser Stelle möchte ich Franz Josef Schroer zitieren, wie eine Reise in die Vergangenheit und die Erinnerungen an unsere gemeinsamen Zeiten in Beja waren plötzlich wieder präsent.
So klang der Tag langsam aus und ab 21:30 Uhr fing das Service Team konsequent an, freie Stühle wegzuräumen. Gegen 22:00 Uhr ging der offizielle Teil des Bejatreffen 2024 zu Ende. Einige von uns feierten – in gewohnter Manier – noch bis in die frühen Morgenstunden in einer Karaoke Bar weiter. Und so mancher blieb noch einige Tage, um den Aufenthalt in Beja zu genießen.
Zum Schluss ein großes Dankeschön an:
- Oberst Joao Rosa, Kommandeur der BA 11
- Leutnant Araújo, für die technische Unterstützung
- die Piloten der Socata Epsilon TB-30
- die Offiziere und Unteroffiziere der BA11
- die zahlreichen Helfer*innen hinter und vor den Kulissen
- der portugiesischen Luftwaffe für die Gestellung von 2 Bussen
- die Gemeinden Beja und Cuba für die Bereitstellung von 2 weiteren Bussen mit Fahrer.
Unser Dank gilt der Abordnung der Luftwaffe (beauftragt vom Inspekteur der Luftwaffe und des Chefs des Stabes Kommando Luftwaffe) für die, dieser Veranstaltung entgegengebrachte Wertschätzung. Sie haben unser Ehemaligen Treffen bereichert.
Besten Dank auch an das Team des Militärattachés für die Unterstützung im Rahmen der Organisation. Und dafür, dass Sie diesem Bejatreffen durch Ihre Anwesenheit und der Verleihung des Ehrenkreuzes an unseren Freund João Espinho einen besonders würdigen Rahmen verliehen haben.
Danke João, Doris, Uwe und Rainer für eure tatkräftige Mitwirkung bei der Vorbereitung und Durchführung.
Zusammenfassend fand das Bejatreffen 2024 bei allen Teilnehmer*innen großen Anklang und es wird bereits ein mögliches Bejatreffen 2027 in Köln angedacht.
Até à vista em 2027?
PS: Wenn wir schon bei Danksagungen sind, so darf ein besonders herzliches Dankeschön an Werner Ersch nicht fehlen. Ohne sein langjähriges Engagement wären die Bejatreffen so nicht möglich. Selbstverständlich ist in dieser Danksagung auch Anita Ersch inkludiert, da sie „unseren Werner“ für die Zeiten der Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung freistellen muss.
Chapeau im Namen der Bejatreff-Community, Rainer.